Der Nutzen von ungewohnten Bewegungen
Bewegung ist Leben – Leben ist ein Prozess.
Verbessere, verfeinere die Qualität dieses Prozesses und du verbesserst deine Lebensqualität.
Ohne Bewegung ist Leben undenkbar.
Moshé Feldenkrais
Die Art und Weise, wie wir uns bewegen, verbindet uns mit uns selbst und mit den Menschen und den Dingen um uns herum.
Wir sind bewegungsmässig so ausgestattet, dass wir in alle Richtungen gehen können – nach vorn, nach hinten, seitwärts nach rechts und nach links, und wir können uns drehen.
Wir wehren ab, wir nehmen an, wir breiten uns aus, wir ziehen uns in uns zurück.
Wir haben darüber hinaus die Fähigkeit uns zu entscheiden. Ob die Entscheidung in jedem Fall freiwillig passiert, ist dann wieder eine andere Frage.
Sehr vieles von dem was wir tun und wie wir es tun, tun wir gewohnheitsmässig. Wir haben es einmal gelernt, es macht Sinn und braucht keine Veränderung.
Wir brauchen Gewohnheit für unsere Sicherheit – wo kämen wir hin, wenn wir beispielsweise jeden unserer Schritte jedes Mal organisieren müssten! Das Leben würde unglaublich kompliziert.
Die Geschichte hat aber doch einen Haken:
Moshé Feldenkrais spricht im obigen Zitat davon, dass Leben ein Prozess ist – wir sprechen oft vom Fluss des Lebens. Angesprochen ist in Beidem die lebensspendende Bewegung.
Es gibt jedoch auch Momente, wo unser Lebensfluss, unser Denken gehemmt ist, wo wir spüren, dass wir nicht weiterkommen. Da taucht die Frage auf, ob sich unsere Gewohnheit vielleicht doch abgenützt hat. Es melden sich vielleicht Schmerzen oder wir haben den Draht zu den Mitmenschen verloren.
Moshé Feldenkrais schlägt in seiner von ihm entwickelten Bewegungsschulung das Tool des Ungewohnten vor. Wir begeben uns dabei weg vom Gewohnten hin zu etwas Fremdem – wir lassen uns auf eine Position oder auf eine Bewegungsart ein, die uns erst einmal «schräg» vorkommt.
Wenn wir uns dann überwunden haben, dieses Ungewohnte eine Zeitlang zu erforschen und danach zu der ursprünglichen, uns gewohnten Bewegung zurückkehren, stellen wir erstaunt fest, dass alles leichter geht, dass uns manches klar geworden ist.
Im Ausprobieren von Ungewohntem bekommt das Gehirn andere Impulse, muss sich anders orientieren. Dabei werden die neurologischen Verknüpfungen neu organisiert. Machen wir das öfters, «füttern» wir unser Gehirn immer wieder mit solchen Reizen, entstehen neue Möglichkeiten, das Gehirn erfährt Erweiterung.
Das heisst nicht, dass alles Bisherige ungültig geworden wäre. Durch Vergleichen zwischen Gewohntem und Ungewohntem haben wir aber Wahlmöglichkeiten bekommen.
Diese bedeuten Verfeinerung und Verbesserung unserer Lebensqualität und neue Perspektiven in unserem Alltag.
Wie wäre es, das auszuprobieren … ?
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